Mauritius wird am 12. März 1968 zum unabhängigen Staat innerhalb des britischen Commonwealth ernannt. Früher war Mauritius lange unter französischer und britischer Herrschaft. Die mauritianische Bevölkerung hat ihre Wurzeln überall auf der Welt. Die grösste Bevölkerungsgruppe stellen mit Rund 70% die Inder dar. Die Kreolen, die Nachkommen afrikanischer Sklaven, machen ca. 25% der Bevölkerung aus und die christlichen Europäer stellen mit ca. 3% eine Minderheit dar. Sie leben alle friedlich zusammen und praktizieren ihre verschiedenen Religionen. Die Wirtschaft wird von den Nachfahren der Weissen Siedler und den Chinesen beherrscht. Die Textil- und die Zuckerindustrie und vor allem der Tourismus sind die wichtigsten Standbeine der mauritianischen Wirtschaft.
Die offizielle Landessprache von Mauritius ist Englisch. Mit dieser kann man sich fast überall sehr gut verständigen. Im mauritianischen Alltag überwiegen jedoch eher Französisch und Kreolisch, eine Sprache die aus dem Französischen und verschiedenen afrikanischen Dialekten entstanden ist. Viele Bewohner von Mauritius sind multilingual.
Mauritius liegt im Indischen Ozean. Im Westen ist die Insel Madagaskar etwa 900 km entfernt. Bis zum afrikanischen Kontinent sind es rund 1’800 km. Der Staat Mauritius besteht aus zwei grossen und mehreren kleineren Inseln. Mauritius selber ist mit 1,2 Mio. Einwohner die grösste Insel des Landes. Die zweitgrösste stellt Rodrigues mit rund 40’000 Einwohnern dar. Sie liegt ca. 600 km östlich auf ungefähr der gleichen Höhe. Die Cargados-Carajos-Inseln liegen ca. 500 km nord-östlich von Mauritius. Diese Inselgruppe hat eine Länge von ca. 100 km und erstreckt sich von Nord nach Süd. Die Agalega-Inseln liegen über 1.000 km in nördlicher Richtung von Mauritius entfernt nahe bei den Seychellen.
1512: Der portugiesische Seefahrer Pedro Mascarenhas entdeckt die Insel, 1598: Die ersten Holländer gehen an Land und nennen sie Mauritius nach Prinz Moritz (Maurice) von Nassau, 1638 – 1710: Holländische Kolonialzeit – Abholzung der Ebenholzwälder – Aussterben des Dodos, 1715: Die Franzosen annektieren die von den Holländern verlassene Insel und nennen sie ‚Ile de France‘, 1735 – 1746: Amtszeit von Francois Mahe de Labourdonnais als Gouverneur. Er prägt entscheidend die Zukunft der Kolonnie, 1767 – 1772: Pierre Poivre regiert zusammen mit Gouverneur Dumas – er verbessert die Infrastruktur und lässt den Botanischen Garten von Pamplemousses anlegen, 1794: In Frankreich wird die Sklaverei abgeschafft – In Mauritius gibt es dagegen heftige Proteste, 1810: Die Engländer gewinnen die Herrschaft über Reunion, Rodrigues und die Ile de France. Diese wird wieder in Mauritius umbenannt, 1835: Die Sklaverei wird abgeschafft – Arbeitskräfte für die Zuckerplantagen werden aus Indien nach Mauritius gebracht, 1847: Die ‚Blaue Mauritius‘ wird als Fehldruck herausgegeben, 1864: Die erste Eisenbahn wird in Betrieb genommen (bis 1926), 1866-68: Malariaepidemie – 50.000 Tote, 1892: Der bisher schlimmste Wirbelsturm verheert die Insel, 1946: Die ersten Flüge nach Europa und Afrika, 1968: Mauritius erlangt die Unabhängigkeit von Grossbritannien, 1976: Erste Wahlen nach der Unabhängigkeit Sir Seewoosagur Ramgoolam (SSR) wird Premierminister, 1992: Mauritius wird Republik (am 12.3.92).
Die Mauritianer sind ein buntes Mosaik verschiedener Kulturen. Hier leben Menschen indischen Ursprungs (Inder, Tamilen, Marathen, Muslime), Menschen kreolischer Abstammung (mit madagassischen und afrikanischen Wurzeln), sinomauritische Familien (aus Fernost) und schliesslich Franko- und Anglo-Mauritier. Heute leben mauritische Hindus, Muslime, Buddhisten und Christen vereint.